Juli 1789. Im Schloss von Versailles lässt sich Marie-Antoinette von ihrer Zofe Sidonie vorlesen, behandelt das sie verehrende Mädchen mal wie eine gute Freundin, mal wie eine lästige Bedienstete - ein emotionales Zuckerbrot-und-Peitsche-Spiel. Am Abend machen erste Gerüchte über eine Revolution die Runde, am nächsten Tag erfahren alle am Hof von den Unruhen in Paris. Die nervöse Königin will ihre Geliebte retten und ausgerechnet die Vorleserin soll helfen, indem sie mit der Adeligen bei der Flucht die Rollen tauscht.
Benoît Jacquot interessiert in seinem opulenten Kostümdrama weniger der Aufruhr in den Straßen von Paris, sondern junge Frauenfiguren und das, was hinter den Mauern von Versailles passiert. In einer Mischung aus Fakten und Fiktion überlagern private Histörchen die große Historie.
Diane Kruger überzeugt als ambivalente, unreife und tyrannische Monarchin,
Léa Seydoux als willensstarke junge Frau, die ihren Weg sucht. Die dritte Hauptrolle spielt der Prunkbau von Versailles. Keine dröge Geschichtslektion, sondern absolutes Schauwertkino.
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