Am Tag, als Gott Ruanda verlässt, geht alles sehr schnell. Die Weißen werden von der UNO evakuiert, für Kindermädchen Jacqueline vom Stamm der Tutsi bleibt die Dachkammer. Dort wird sie wenigstens nicht sofort entdeckt, als die Hutus in den folgenden Tagen das Haus plündern und alle Tutsi ermorden, derer sie habhaft werden. Jacqueline aber flieht in den Wald, wo sie sich durchschlägt, immer auf der Flucht vor Mördern, mit den Schreien der Zerstückelten im Ohr. Manchmal will sie aufgeben. Doch dann entdeckt sie, dass sie nicht allein ist.
Im Frühjahr 1994 töteten im zentralafrikanischen Ruanda Angehörige der Hutu innerhalb von hundert Tagen über eine halbe Millionen Mitbürger vom Stamm der Tutsi, wobei sich anwesende UN-Truppen nicht eben mit Ruhm bekleckerten. Der belgische Kameramann
Philippe Van Leeuw setzt mit seinem eindrucksvollen Regiedebüt dem unbegreiflichen Geschehen ein kleines, doch würdiges Denkmal. Ein spannendes, bewegendes Drama, das in seinen besten Momenten an Terrence Malick erinnert, und ein breites Publikum wohl verdient.
- / - / 6,5 / 6,2