Frankreich 1971: Im Nachhall der 68er-Bewegung probt eine kleine Gruppe von Gymnasiasten in der Pariser Banlieue den Widerstand, glaubt an einen politischen Systemwechsel. Die jungen Leute drucken Flugblätter, besprühen die Schulmauern, debattieren nächtelang. Als sie bei einer ihrer Aktionen einen Wachmann schwer verletzen, bricht die Gruppe langsam auseinander. Jeder sucht den für sich eigenen Weg - künstlerische Kreativität, Drogen, Anarchismus oder fernöstliche Philosophien.
Olivier Assayas ("Carlos") erzählt von einer rebellierenden Jugend, ihrer politischen Desillusionierung und dem Verlust von Utopie. Er zeichnet die Biografien sorgfältig und mit großer Zärtlichkeit, blickt genau auf die Schwächen seiner Figuren. Seine Sympathie gilt denen, die an der Wirklichkeit scheitern und deren Träume zerplatzen, die sich arrangieren oder ganz einfach kaputt gehen. Ein sehr persönlicher und melancholischer Abgesang auf eine Zeit des Umbruchs und eine Hommage an die Gegenkultur und an die Kraft der Kunst.
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