Eine Autokolonne, geschmückte Reiter, der Klang von Trommeln und Schalmeien. Männer tanzen im Schein von Fackeln. Getrennt davon feiern die Frauen. Eine traditionelle Hochzeit in einer abgelegenen Gegend der Türkei. Eine arrangierte Hochzeit. Weder die Braut noch der Bräutigam hatte eine Wahl. Das ist schlimm für die Braut. Aber wie ergeht dabei es dem Bräutigam? Was ist, wenn ein viel älterer Mann mit einem jungen Mädchen verbunden wird? Als ruhiges Kammerspiel und unter völligem Verzicht auf Filmmusik erzählt Regisseur
Reis Çelik die tragische Geschichte einer ungewöhnlichen Hochzeitsnacht. Der Bräutigam ist gerade aus dem Gefängnis entlassen. Wegen zweier Ehrenmorde hat er dort den größten Teil seines Lebens verbracht. Die Heirat soll eine lange Blutfehde beenden. Nach der Zeremonie mit der Braut allein, hebt er erstmals ihren Schleier und schaut in das verängstigte Gesicht einer Vierzehnjährigen. Er ist nett zu ihr und sanft, aber auch verzweifelt. Sie zögert und versucht die Zeit mit Nebensächlichem zu überbrücken. Darüber vergeht die Nacht. Mit dem Morgengrauen erwartet die Verwandtschaft das befleckte Laken als Beweis dafür, dass alles seine Ordnung hat.
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