Ein frustrierter Literaturlehrer ist fasziniert von dem Aufsatz eines 16-Jährigen, der detailliert beschreibt, wie er sich das Vertrauen eines Mitschülers und seiner Eltern in ihrem Haus erschleicht und in deren Leben eindringt. Mit seiner Frau verschlingt der verhinderte Schriftsteller in einem Gemisch aus Neugier, Voyeurismus und Abscheu jedes neue Kapitel, an dessen Ende es jeweils heißt "Fortsetzung folgt". Irgendwann entgleitet ihm die Kontrolle über das Geschehen, und er steht vor den Scherben seiner Existenz.
In der freien Adaption von Juan Mayorgas Stück "Der Junge aus der letzten Reihe" spielt
François Ozon meisterlich mit Moralvorstellungen und den Grenzen von Imagination und Wirklichkeit, lockt in einem fingierten Puzzle auf falsche Fährten und hält die Spannung bis zur letzten Sekunde. Der unbarmherzige Blick auf das Bildungsbürgertum besticht durch eine fulminante Besetzung, die Entdeckung in diesem Kabinettstück brillanter Bösartigkeit ist
Ernst Umhauer in einer Mischung aus unschuldigem Engel und teuflischem Intriganten.
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