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Horror Preview #6
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V/H/S/ 2
Kaum habe ich euch V/H/S - Eine mörderische Sammlung vorgestellt, steht nun schon der zweite Teil kurz vor US-Kinostart. Teil eins musste viel Kritik einstecken, bekam aber auch mindestens genauso viel Lob. Die Meinungen gingen weit auseinander, was dem Erfolg aber keinen Abbruch tat. Ganz im Gegenteil, von der revolutionären Idee angetan, folgen nun noch weitere hochgelobte Regisseure dem Konzept von VHS. So sind in S-VHS aka. V/H/S/2 - Who's Tracking You? etwa Größen wie Jason Eisener - (Hobo with a Shotgun, The ABCs of Death), Gareth Evans - (The Raid) und sogar Eduardo Sanchez, welcher mit The Blair Witch Project den Grundstein für den Found Footage Horror legte, mit von der Partie.

Der Handlungsstrang folgt in Teil zwei weitestgehend der Vorlage von Teil eins. Auch hier geht es wieder um eine Menge mysteriöser Videobänder, die zwei Privatermittler im zuvor aufgebrochenen Haus eines vermissten Schülers vorfinden. Nach eingängiger Sichtung des Videomaterials wird schnell klar, dass dem Verschwinden des Schülers weit aus düstere Dinge zu Grunde liegen, als sie ahnten.

Wem der erste Teil gut gefallen hat, der wird vom zweiten Teil sicherlich nicht enttäuscht werden. Die bisher erschienen Trailer sehen ziemlich vielversprechend aus. Jede Menge verstörendes Bildmaterial und Tonnen von Blut machen den Red Band Trailer zu einem gelungenen Vorgeschmack. V/H/S/ 2 hat sicherlich Potenzial, vor allem weil das Regisseur-Kollektiv mit einer Menge neuer Ideen daher kommt.





Stoker - Die Unschuld endet
Mit Stoker - Die Unschuld endet steuerte der gefeierte asiatische Regisseur, Chan-wook Park - (Oldboy (2003), Lady Vengeance) seinen ersten englischsprachigen Beitrag zum Sundance Film Festival 2013 bei. Mit Nicole Kidman und Mia Wasikowska in den Hauptrollen und einer verblüffend guten Geschichte avancierte Stoker ziemlich schnell zum Geheimfavoriten außer Konkurrenz. Kidman, die zuletzt in dem 2005 erschienenen Film Die Dolmetscherin wirklich überzeugen konnte, hatte es also dringend nötig, ihr schauspielerisches Können erneut unter Beweis zu stellen.

Als India Stoker (Mia Wasikowska) bei einem schrecklichen Autounfall ihren Vater verliert, ändert sich ihr Leben schlagartig. Obwohl sich Indias Mutter sorgenvoll um sie kümmert, gerät sie immer mehr in einen tiefen Abgrund der Trostlosigkeit. Als aus heiterem Himmel ihr Onkel einzieht, den India noch nie zuvor gesehen hat, geht es ihr langsam aber sicher besser und sie findet wieder Halt. Doch schon bald beginnt ein Katz -und Maus Spiel zwischen India und ihrem Onkel, welches immer gefährliche Züge annimmt. Als dann plötzlich auch noch Menschen aus der Umgebung spurlos verschwinden, ist klar, dass die Situation nicht mehr zu retten ist...

Stoker ist ein kunstvoll inszenierter Horror-Thriller der sich ganz im Stile von Oldboy und Lady Venegance mit dem Thema Rache beschäftigt. Park aber alleine die Lorbeeren zuzuschanzen wäre ungerechtfertigt, denn auch die Darsteller spielen ihre Rollen nahezu perfekt. Der Löwenanteil der Lorbeeren geht allerdings an jemand völlig anderen, an jemanden, den ihr fast alle kennt, aber mit dem wohl niemand an dieser Stelle rechnen würde. Das eindrucksvolle Drehbuch, welches 2010 auf der Black List - einer Liste der 10 besten unproduzierten Drehbücher, stand, stammt von niemand geringerem als Wentworth Miller, welcher den meisten wohl eher als Michael Scofield aus der Erfolgsserie Prison Break bekannt ist. Miller, welcher zuletzt immer mehr in der Versenkung verschwindet, schrieb Stoker unter dem Pseudonym Ted Foulke.





Berberian Sound Studio
Giallo dürfte den wenigsten von euch ein Begriff sein. Giallo war in den frühen Siebzigern eine italienische Variation des Horrors, in der sich Psychospielchen und Erotik die Klinke in die Hand gaben. Oft wurde kein Wert auf eine schlüssige Handlung gelegt, da das Hauptaugenmerk der geschickten Inszenierung galt. Das Subgenre war vor allem daran wieder zu erkennen, dass es immer einen Serienmörder gab, der Handschuhe trug und mit Rasiermessern oder anderen gefährlichen Instrumenten schöne Frauen zur Strecke brachte. Als in wenigen Jahren dann eine große Masse eben genau solcher Filme produziert wurden, verlor das Giallo schnell seinen Reiz und hörte kurz danach ein für alle mal auf zu existieren. Seit ein paar Jahren finden allerdings Reanimationsversuche statt, die Beiträge kommen allerdings nicht mehr aus Italien sondern z.B aus Belgien (Amer – Die dunkle Seite der Träume). Der noch ziemlich unbekannte Engländer Peter Strickland hat mit Berberian Sound Studio auf einigen Horrorfestivals für ordentlich Furore gesorgt. Das Projekt wird als Mischung zwischen Mindfuck ala David Lynch und Giallo gehandelt.

Mitte der siebziger Jahre gibt es nur eine Adresse für Filmproduzenten, wenn es darum geht, den bestmöglichen Ton für einen Film zu garantieren. Gilderoy beherrscht sein Handwerk wie kein anderer und so wird er engagiert einen italienischen Horrorfilm zu vertonen. Schnell merkt er, dass dieser Film anders ist. Das Einspielen der einzelnen Szenen raubt ihm fast den Verstand. Die Grenze zwischen Realität und Horrorfilm verschwimmt so sehr, dass Gilderoy bald darauf nicht mehr weiß, ob die schrecklichen Dinge nicht doch in seinem eigenen Leben passieren.

Ich gebe zu, die Einleitung und das Gerede über Giallo ist nicht unbedingt das, was einen dazu bewegt, den Film unbedingt sehen zu wollen. Allerdings sei gesagt, dass wenn ihr euch auf den Film einlassen könnt, ihr Mindfuck der Extraklasse zu sehen kriegt. Man wird genau wie die Hauptfigur in einen Strudel von Angst, Wahnsinn und gruseligen Geräuschen gezogen und man weiß bis zum Ende nicht, was überhaupt los ist. Strickland versucht seinerseits keinesfalls das Subgenre wiederzubeleben, er nimmt es lediglich als Ausgangspunkt für einen außergewöhnlich vielschichtigen Film. Berberian Sound Studio ist ein einziges großes Rätsel. Die Handlung überlagert sich kontinuierlich und macht trotz -oder gerade wegen der Undurchschaubarkeit richtig viel Spaß. Trotzdem ist das mit Sicherheit einer dieser Filme, welche die Meinungen extrem spalten werden. Es ist schwere Kost und es ist verstörend, und genau aus diesen Gründen wird es Leute geben, die noch nie einen besseren Film gesehen haben werden und es wird Leute geben, die genau das Gegenteil behaupten werden. Also macht euch euer eigenes Bild!





Conjuring - Die Heimsuchung
Wer Insidious gesehen hat, weiß, dass Patrick Wilson eine gute Wahl für Spukhaus- Horrorfilme ist. Durch sein Mitwirken an Insidious: Chapter 2 hat dieser sich mittlerweile scheinbar im Horrorgenre etabliert. Das hat sich wohl auch James Wan gedacht, als er Wilson abermals für die Hauptrolle in Conjuring - Die Heimsuchung verpflichtete. An dessen Seite spielt die facettenreiche Vera Farmiga, welche schon in Orphan - Das Waisenkind unter Beweis stellen konnte, dass sie auch in Horrorfilmen gut aufgehoben ist.

In The Conjuring geht es um das Ehepaar Perron, welches sich nach einigen mysteriösen Vorkommnissen dazu entschließt, ihr eigenes Haus auf paranormale Phänomene untersuchen zu lassen. Sie holen sich Hilfe von den Eheleuten Ed (Patrick Wilson) und Lorraine Warren (Vera Farmiga), ihresgleichen anerkannte Psi- Wissenschaftler auf internationalem Gebiet. Schnell stellen sie die ersten Ermittlungen auf die Beine und müssen rasch feststellen, dass das ihr bisher heikelster Fall werden wird.

Horrorfilme die auf wahren Begebenheiten fußen, oder zumindest nicht komplett erdacht sind, sind überall auf dem Vormarsch.
Das macht sich auch James Wan zu Nutze, denn The Conjuring basiert auf der Arbeit von Ed und Lorraine Warren. Die beiden waren damals die wohl bekanntesten paranormalen Forscher weltweit, so haben sie damals auch die Geschehnisse von Amityville ausführlich nach paranormalen Phänomenen untersucht. Ed Warren schilderte damals einem Reporter der New York Times, dass im berühmten Amtyville-Haus wirklich irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht. The Conjuring - Die Heimsuchung verspricht unterhaltsames Kino mit vielen gut gesetzten Spannungsbögen und einer gewohnt gekonnten schauspielerischen Leistung beider Hauptdarsteller. Kein brillanter, aber ein durchaus sehenswerter Film!





The Purge - Die Säuberung
The Purge - Die Säuberung ist das erste große Projekt von Regisseur James DeMonaco und somit die zweite indirekte Zusammenarbeit mit Ethan Hawke. Zuletzt war Hawke der Hauptdarsteller und DeMonaco der Drehbuchautor des 2005 erschienenen Thrillers Das Ende - Assault on Precinct 13. Produziert wird The Purge von Blumhouse Productions(Jason Blum), welche schon zahlreiche erfolgreiche Horror- bzw. Found-Footage-Filme produziert haben. Im Trailer wird auch nochmal extra drauf hingewiesen: "From the Producer of Paranormal Activity and Sinister!"

Amerika hat sich stark verändert. Aufgrund der horrenden Kriminalitätsrate und den aus allen Nähten platzenden Gefängnissen, sieht die Regierung sich gezwungen, zu drastischen Maßnahmen zu greifen. Um der Situation Herr zu werden, führt man einmal im Jahr eine Zwölf-Stunden Frist ein, in der alle Verbrechen legal sind. Es kann keine Polizei gerufen werden und auch alle Krankenhäuser machen innerhalb dieser zwölf Stunden dicht. Während die Verbrechensrate sinkt und die Kriminellen sich natürlich gerne mit der Situation arrangieren, befinden sich andere in Angstzuständen. So auch das Ehepaar Sandin (Ethan Hawke und Lena Headey). Ihr Haus ist zwar gesichert wie ein Hochsicherheitsgefängnis, aber in den zwölf Stunden der "Säuberung" ist trotzdem niemand, nirgendwo sicher...

Die Story klingt wirklich vielversprechend und die ersten bewegten Bilder dazu sehen auch mehr als gut aus, erinnern sie doch etwas an The Strangers von 2008. Dass man Ethan Hawke erneut verpflichten konnte, ist sicherlich ein großer Gewinn für das Team rund um DeMonaco, passt er doch verrückterweise ausgesprochen gut ins Horrorgenre. The Purge wird sicherlich einen erfrischenden Eindruck bei den Genrefans hinterlassen, und das nicht zuletzt wegen der wirklich hervorragenden Idee. Für mich persönlich auf jeden Fall der nächste Kinotermin!





Sonstige Kinostarts
Der letzte Exorzismus: The Next Chapter



Seelen



World War Z



Pacific Rim