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THQ
Aufstieg, Fall & Zukunft

(Image)Nun ist es also geschehen: THQ ist nach langem Siechtum, Insolvenz und Suche nach einem Investor zerschlagen worden. Doch wie konnte es dazu kommen, dass einen der größten Publisher ein solches Schicksal ereilt? Und wie geht es jetzt für die Studios und Spiele weiter?
THQ steht für Toy HeadQuarters, und mit Spielzeug verdiente die Firma auch ehemals ihr Geld. 1994 entschied man sich allerdings auf Videospiele umzusteigen. Anfangs gab es so genannte Lizenzspiele, also Games zu Filmen oder Serien, die man schon kannte (zB Home Alone). Die verkaufen sich allerdings sehr gut und so wächst THQ.

2000 wird das Studio Volition gekauft. Heute ist das Studio für die Saints Row- sowie die Red Faction-Reihe bekannt.
Relic Entertainment wurde 2004 eingegliedert. Die Warhammer 40k Titel verkaufen sich gut und auch Company of Heroes ist gut aufgestellt.
Obwohl damit eher der Markt der eingefleischten Gamer angesprochen werden soll, verlieren die Lizenztitel und Casual-Games nicht ihre wirtschaftliche Bedeutung für THQ. Gerade die Deals mit Disney bzw. Pixar für die Spiele zu Die Unglaublichen oder auch Cars sind gute Einnahmequellen.


Dann gründet THQ Vigil Games im Jahr 2006 und arbeitet vier Jahre lang an Darksiders. Das wird zwar von der Presse hoch gelobt, verkaufen kann es sich allerdings nicht wirklich gut. Ähnlich ergeht es dem zweiten Teil.
Trotzdem kann THQ 2007 eine Milliarde Dollar Umsatz erwirtschaften.
Dazu tragen auch die Lizenzspiele WWE und UFC bei.

Doch ab da fangen die Probleme bei THQ an. Die beiden Sportspiele verkaufen sich von Jahr zu Jahr schlechter, da die Grafik sich nicht weiterentwickelt und immer weniger Spieler bereit sind, jedes Jahr das fast gleiche Spiel zu kaufen. Die Lizensierungskosten sind allerdings immer noch extrem hoch.
Auch die Finanzierung der großen Titel ist verhältnismäßig teuer. So wird in ausuferndem Maße an Darksiders über 4 Jahre und auf 4000 Quadratmetern Fläche in den USA gearbeitet - ohne wirklich gute Verkaufszahlen. Das selbe gilt für den Nachfolger.
Einen herben Schlag ist auch das Zeichenpad für die PS3 bzw. Xbox 360. Was sich für die Wii gut verkaufte, funktioniert logischerweise bei den beiden anderen Konsolen nicht, da unterschiedliche Zielgruppen angesprochen werden. Allein hier macht THQ 100 Millionen Dollar Verlust.


Das Desaster mit Homefront zieht das Unternehmen weiter runter. Die Lizenzkosten kann das Unternehmen nicht mehr zahlen genauso wie die Kredite bei Banken. Deshalb hat das Unternehmen dann auch im Dezember Insolvenz angemeldet.

Dann war THQ kurzfristig gerettet: Ein Investor wollte für 60 Millionen Dollar das Unternehmen übernehmen und so vor der Zerschlagung retten. Allerdings sahen das die Gläubiger anders und forderten den einzelnen Verkauf der Studios und Marken und somit das Ende des Publishers.

Dabei kaufte Sega die Rechte an Company of Heroes und das Entwicklerstudio Relic Entertainment. Koch Media bzw. Deep Silver erwarben Volition inklusive der Marken Saints Row und Metro:Last Light /2033/2034 und Take-Two Interaktive kaufte die Rechte am Shooter Evolve. Crytek sicherte sich wenig überraschend Homefront 2, welches sie sowieso schon entwickeln. Schließlich holte sich Ubisoft das Studio THQ Montreal sowie das Recht an South Park: Der Stab der Wahrheit.

Wenig überraschend ist auch, dass Vigil Games keinen Käufer fand, zu schleppend und kostenintensiv war die Entwicklung der Darksider-Spiele und zu gering der Ertrag. Sollte sich nicht bald jemand des Studios erbarmen, so wird es wohl aufgelöst werden. Dieses Schicksal ereilt zumindest THQ samt der nicht den Studios angehörigen Belegschaft.


Werdet ihr THQ vermissen? Was sind eure Lieblingsmarken aus dem Haus? Schreibt es in die Kommentare!

Chrissik
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Chrissik
30. Jan. 2013, 11:10 Uhr
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