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Horror Preview #7.2
+ Ausblick auf das Horrorjahr 2014

Welcome to Yesterday
Bereits im Oktober 2012 ließ Michael Bay, Schöpfer der Transformers, durch seine Produktionsfirma Platinum Dunes verlauten, dass er an einem Zeitreise-Projekt arbeite, welches es so noch nicht gegeben hat. Obwohl er sich zu diesem Zeitpunkt noch sehr bedeckt hielt, sickerten nur einen guten Monat später der vorläufige Name, ein Teil der Besetzung und Details zur Handlung durch. Almanac = (Almanach), welcher hierzulande mittlerweile unter Project Almanac gelistet wird, weckte schnell das Interesse der internationalen Kinowelt. Besetzt ist das hochdotierte Projekt mit unbekannten Akteuren und auch der Regisseur war bisher ein relativ unbeschriebenes Blatt. Dean Israelite heißt der junge Haudegen, dem Bay diesmal sein ganzen Vertrauen schenkt. Plot? Bitteschön:

David ist ein Nerd im Teenager Alter. Als er sich zuhause alte Familienaufnahmen ansieht, bemerkt er auf einem Video von seinem 7. Geburtstag sein gegenwärtiges Ich in einem Spiegel. Doch wie kann das sein? Er macht sich auf die Suche nach des Rätsels Lösung. Fündig wird er in der Werkstatt seines alten Herren, wo er nicht nur eine Unzahl mysteriöser Artefakte findet, sondern auch eine Art Zeitmaschine und ein Sportalmanach. Ihm wird klar, dass wenn er Zeitmaschine und Sportalmanach irgendwie zusammen benutzen könnte, er durch wetten unfassbar reich werden könnte. Doch was hat es mit diesen Artefakten auf sich und was passiert wenn er wirklich in der Zeit reist...

Zeitreise Filme sind auch im Jahr 2014 ein großes Thema. Gerade erst erschien ein deutsches Release zu Alles eine Frage der Zeit welchen ich euch an dieser Stelle sehr an Herz lege und schon im März kommt dann WTY zu uns in die Kinos. Am 17. Dezember erschien bereits der erste Trailer und der schaut wirklich richtig gut aus. Erinnert er doch etwas an Chronicle - Wozu bist du fähig?, denn auch WTY wird in Found Footage produziert. Bay wagt sich somit erstmals in die Gefilde der handgemachten Wackelbilder. Mit dem Mix aus Found Footage und Science Fiction, setzt er zwar keinen Meilenstein, aber die Idee, POV durch die Zeit zu reisen, macht selbst beim drüber-nachdenken Spaß. WTY wird einige Überraschungen in der Hinterhand haben und wer bis dato noch nichts davon gehört hat, könnte sich über einen neuen Kandidaten auf der Watchlist freuen.




Here Comes the Devil
Mit Here Comes the Devil stelle ich euch ein amerikanisch-mexikanisches Projekt vor, dass auf dem Fantastic Fest in den Staaten annähernd alle Preise gewonnen hat, die man so gewinnen kann. Neben dem Gewinn von der Kategorie Best Picture, gewann auch der Regisseur Adrián García Bogliano (The ABCs of Death - Segment B für Bigfoot) den begehrten Preis für die Beste Regie. Auch der Hauptprotagonist Francisco Barreiro bekam mehr als verdient den Preis für den besten Hauptdarsteller. Mit seiner herausragenden schauspielerischen Leistung in Here Comes The Devil sicherte er sich eine Festanstellung im Sequel von 22 Ways to Die, welches im Moment noch unter The ABCs of Death 2 gelistet ist.

Während eines Ausflugs zu etwas abgelegenen Höhlen in der Nähe Tijuanas, kommen einer jungen Familie ihre zwei Kinder abhanden. Als die Familie die Polizei alarmiert und eine Suchfahndung herausgibt, tauchen die zwei kleinen am nächsten Morgen scheinbar unversehrt wieder auf. Doch der Vorfall bleibt nicht ohne Folgen. Das Gemüt der Kinder verändert sich nach und nach immer stärker, bis ihre Eltern sie kaum mehr wieder erkennen. Auch das was die Eltern über die mysteriösen Höhlen, in denen ihre Kinder eine Nacht verbracht haben hören, ist alles andere als beruhigend..

Here Comes the Devil startet direkt mal mit einem harten Schlag in euer ahnungsloses Gesicht, somit sollte euer Interesse geweckt sein. Meins war es definitiv! Der Film kommt von Anfang an spannend daher und die bisher unverbrauchten Schauspieler verleihen den Dialogen einen frischen Wind. Auch die Atmosphäre der mexikanischen Einöde, sowie die etwas heruntergekommenen Städte passen wunderbar in einen Horrorfilm. Wie ich oben schon erwähnt hab, ist es absolut kein Wunder das die Schauspieler derart abgeräumt haben. Und obwohl die erwachsenen Hauptdarsteller grandios spielen, laufen die kleinen ihnen mühelos den Rang ab, wirklich richtig starke Jungschauspielerei! Ich hab mir den Film auf Spanisch mit englischen Untertiteln angeschaut und rate euch das genauso zu tun. Das Spanisch im Film trägt ebenfalls verblüffend gut zur Atmosphäre bei, denn aufgrund des schnelleren Sprechens wirkt alles viel bedrohlicher und man kann sich als Zuschauer sehr gut in das düstere Setting hineinversetzen. Here Comes the Devil bietet von Anfang an mehrere, in Betracht zu ziehende Möglichkeiten, in welche Richtung er sich entwickeln könnte, und alleine diese kleine Mindfuck Spielerei macht ungeheuer viel Spaß. Auf die einzelnen Charaktere wird ein so genaues Licht geworfen das man zwischendurch meinen könnte, man würde einem Drama beiwohnen aber es ist und bleibt ein sehenswerter, innovativer Horrorfilm.



Devil's Due - Die Teufelsbrut
V/H/S - Eine mörderische Sammlung war in den letzten Previews immer mit von der Partie und so kommt auch diese nicht wirklich ohne aus. Im ersten Teil des Überraschungshits war die Episode "10/31/98" die am meisten gefeierte. Genrekritiker waren sich größtenteils einig: Das ist Haunted-House-Horror der Zukunft. Hinter dieser 'Ablieferung' stecken Radio Silence, eine Gruppe junger Filmemacher aus LA, die bis dato noch keinen Spielfilm veröffentlicht hatte. Das einzige was man bisher von ihnen zu sehen bekam, war ein viraler Kurzfilm namens: Mountain Devil Prank Goes Horribly, wodurch auch die Produzenten von V/H/S auf das 'Kollektiv' aufmerksam wurden und sie kurzerhand verpflichteten. Nun haben sie ihren ersten eigenen Film gedreht, Devil's Due - Teufelsbrut heißt das gute Stück, kommt wie gewohnt in Fount-Footage daher, und erfreut sich jetzt schon einer großen Aufmerksamkeit.

Samanta und Zach sind auf ihrer Hochzeitreise. Sie haben sich ein idyllisches Plätzchen ausgesucht und wollen ein paar Tage entspannen. Nach einer rätselhaften Nacht, an die sich beide nicht mehr richtig erinnern können, fühlt sich Samanta unwohl und ihr dämmert das sie schwanger sein könnte. Der Schwangerschaftstest bestätigt diese Annahme rasch, doch eigentlich ist das zeitlich nicht möglich. Zurück zuhause beschließt Zach die Schwangerschaft von Samanta zu dokumentieren. Ihm wird nach und nach klarer dass seine Frau sich immer mehr verändert, schiebt es aber auf die altbekannten Hormonschwankungen während einer Schwangerschaft. Als sich der Zustand aber nach Monaten nur verschlimmert hat, wird ihm bewusst dass die seelischen und körperlichen Veränderungen seiner Frau einen weitaus schlimmeren Ursprung haben.

Devil's Due ist erneut ein Low-Budget Film der ausschließlich mit dem Gewinn von V/H/S finanziert wurde. Das wenige Geld das für das Projekt zur Verfügung stand, floss nur zu einem kleinen Teil in die Marketingmaschinerie. Der Großteil wurde für die perfekte Inszenesetzung ausgegeben, was auch deutlich im kürzlich erschienenen Trailer zu sehen ist. Der Plot klingt ebenfalls vielversprechend und so macht das Gesamtpaket ganz klar Appetit auf mehr. Bisher wurden nur interne Screenings durchgeführt, an denen zB. ein Eli Roth teilnahm um danach sofort großes Lob in Richtung Radio Silence zu twittern.
Ich persönlich setze allergrößte Hoffnungen auf die Jungs.





The Last Days on Mars
2013 war ein Jahr der Science-Fiction Filme. Neben Blockbustern wie Elysium, Pacific Rim oder Gravity erschienen auch weniger beachtete Filme wie zB Europa Report und zum Ende des Jahres Last Days on Mars. Regisseur Ruairi Robinson, der bisher ausschließlich Kurzfilme (The Silent City, Fifty Percent Grey) veröffentlicht hat, debütiert mit diesem Projekt erstmals auf der großen Leinwand. Für die Hauptrollen wurden Liev Schreiber und Romola Garai verpflichtet.

Wie der Titel schon vermuten lässt geht es um eine Gruppe Astronauten die ihre letzten Tage auf dem roten Planeten verbringt. Diese stehen vor einem riesigen wissenschaftlichen Durchbruch, denn sie haben Gesteinsproben gesammelt, auf denen möglicherweise außerirdisches Leben existiert. Daraufhin machen sich 2 Astronauten auf in Richtung der Site 9, einer hügeligen Landschaft wo sie noch mehr Beweise für ihre Entdeckung sammeln wollen. Doch die Aktion gerät völlig außer Kontrolle als unter ihnen der Boden wegbricht...

Irgendwie schleicht sich bei mir das Gefühl ein, dass die Drehbuchautoren heutiger SciFi Filme nicht viel Lust haben eine vernünftige Geschichte zu erzählen. Wer Gravity gesehen hat, der weiß das das Thema Raumfahrt nicht immer spannend sein muss. Gravity, Europa Report und The Last Days on Mars haben, neben der Tatsache das sie ähnliche Themen behandeln, noch eine weitere Sache gemeinsam: Es passiert einfach nicht viel. Das soll nicht heißen dass diese Kandidaten keine Qualität besitzen, aber das Augenmerk nur auf szenarische Spielereien zu lenken, reicht einfach nicht aus um Genrefans auf die eigene Seite zu ziehen. The Last Days on Mars ist kein schlechter Versuch, Science-Fiction mit Horror zu vereinen, da es bisher aber keinen Markt für solche Kombinationen gibt, wird dieser gut gemeinte Beitrag weder bei der einen, noch bei der anderen Partei großen Zuspruch finden.






100 Horrorfilme 2014: