IMDb-Week Teil 3
Die 250 besten Filme aller Zeiten
#240 - The Help
Wir befinden uns im USA der 1960er Jahren; moderne Sklaverei und Rassentrennung sind an der Tagesordnung. Die junge Skeeter kommt nach abgeschlossenem Studium zurück in ihre Heimatstadt und träumt davon Schriftstellerin zu werden. Da die Rassentrennung in ihrem Heimatland nicht mit ihrem ungebremsten Gerechtigkeitssinn vereinbar ist, fasst sie den Entschluss, afroamerikanische Hausmädchen zu befragen. Die berührenden Geschichten, die sie dabei ans Tageslicht fördert, will sie in Form eines Buches veröffentlichen - zu dieser Zeit ein Skandal! "The Help" basiert auf dem gleichnamigen, teilweise autobiografischen Roman von Kathryn Stockett. Herausgekommen ist ein fast 2,5-stündiger Film, der vor allem mit den grandiosen Schauspielleistungen seiner Hauptdarsteller punktet. Die oskarnominierte Emma Stone spielt wie immer überragend, dieses Mal die Rolle der Skeeter. Viola Davis, bekannt aus "Blackhat", "Prisoners" oder "Eat Pray Love" und die relativ unbekannte Octavia Spencer spielen 2 befreundete Hausmädchen, die sich nicht länger unterdrücken lassen wollen. Trotz der langen Spielzeit für ein Drama wirkt der Film nicht zu gezogen und langweilt zu keinem Zeitpunkt. Allerdings habe ich mich einige Male gefragt, was der Film denn eigentlich sein will; er schwankt die ganze Zeit irgendwo zwischen Drama und Feelgood-Movie. Ob gewollt oder nicht, dieser Kontrast hat mir nicht so gut gefallen. Nichtsdestotrotz ist "The Help" ein beeindruckend berührender Film, der zum Nachdenken anregen will. Ich gebe dem Film 7 von 10 Punkten.
#239 - Jurassic Park
Dieser Film wird euch bestimmt allen bekannt sein. 1993 erschien der 2 Stunden lange Spielfilm von Steven Spielberg. "Jurassic Park" handelt vom Milliardär John Hammond, der etwas ganz besonderes geschaffen hat: Er ließ 65 Millionen Jahre altes Dinosaurierblut, welches in einer in Bernstein eingeschlossenen Mücke konserviert worden ist, bergen. Mithilfe modernster Gentechnologie extrahierte er aus dem Blut die DNA der Dinosaurier und erschuf so den wohl verrücktesten Vergnügungspark der Welt: den Jurassic Park inklusive lebenden Dinosauriern in voller Größe. Dass aber in diesem trotz extremer Sicherheitsbestimmungen einiges schieflaufen kann, bildet den Inhalt des Filmes. Wenn man sich auf die milde gesagt wissenschaftlich nicht ganz korrekten Theorien einlassen kann, taucht man in eine grandiose Welt voller faszinierender Geschöpfe ein. Man will mit den Hauptfiguren zusammen den riesigen Park, der sich auf der Pazifikinsel Isla Nublar befindet, erkunden. Der grandiose Soundtrack von John Williams, der unter anderem auch für den Soundtrack der Star Wars Reihe verantwortlich ist, lädt dazu ein. Die moralische Fragestellung nach dem Klonen von Säugetieren wird im Film ebenso wie die Chaostheorie behandelt. Ich persönlich hätte mir jedoch einen noch tieferen Zugang zu diesen Themen gewünscht. 1993 setze die in "Jurassic Park" eingesetzte Tricktechnik neue Maßstäbe und ließ den Film so zum erfolgreichsten Film aller Zeiten werden, bis "Titanic" 1998 veröffentlich wurde. Mir gefielen die animatronischen und computergenerierten Dinosaurier auch heute noch, auch im Vergleich zu aktuellen Filmen. So bekommt "Jurassic Park" gute 8 von 10 Punkten von mir.
#238 - Kingsman: The Secret Service
Für die 2014 erschienene Komödie führte Mathhew Vaughn, der unter anderem auch für Kick-Ass verantwortlich ist, Regie. "Kingsman - The Secret Service" handelt von einem privaten Geheimdienst, den Kingsmen. Dieser operiert nicht im Auftrag des Staates und zudem auch noch mit ziemlich unorthodoxen Methoden. Als einer der Geheimagenten getötet wird, schlägt der von Colin Firth gespielte Harry Hart den jungen Engländer Gary als Nachfolger vor. Da er in den Londoner Slums lebte, passt er augenscheinlich nicht in die Reihen der stylishen Gentlemen der Kingsmen hinein. Dementsprechend schwer fällt es ihm seinen Platz in dem wohl schicksten Geheimdienst der Welt zu finden. So lässt sich die Prämisse des Filmes zusammenfassen, den ich leider im Kino verpasst habe. Damit ihr an dieser Stelle trotzdem eine Kritik zu "Kingsman - The Secret Service" bekommt, werde ich mich im Folgenden auf die Rezension von DasFragezeichen beziehen. Ihm gefiel vor allem der Humor des Films, der seiner Meinung nach endlich mal wieder etwas Abgedrehtes darstellt. In dem Punkt, dass es heutzutage nur noch sehr wenige Komödien gibt, die einen mit ihren absolut übertriebenen Effekten oder absurden Handlungen zum Lachen bringen, kann ich unserem Fragezeichen voll und ganz zustimmen. Ebenfalls gefallen hat ihm, dass der Film auch neben seiner Komik einiges für euch bereithält: knallharte, gut choreografierte Action, aber auch ruhige und ernsthafte Momente. So gibt "DasFragezeichen" dem Film eine sehr gute Bewertung von 9 von 10 Punkten.
#237 - Das Lied der Straße
Das Melodrama aus Italien wurde von Regisseur-Legende Federico Fellini 1954 veröffentlicht und handelt vom Haudegen Zampanò, der als Schausteller in ganz Italien sein Geld verdient: Er legt sich eine Eisenkette um die Brust, um diese dann nur mit seiner Muskelkraft zu sprengen. Da Zampanò einen Gehilfen für seine Tournee braucht, kauft er einer bettelarmen Frau ihre junge Tochter Gelsomina ab. Diese tritt für Zampanòs Zuschauer als Clown auf und treibt so Geld in die Kasse. Auf dieser Prämisse ist der Film "Das Lied der Straße" aufgebaut, dessen Drehbuch ebenfalls der Feder Fillinis entstammt. Zampanò wird von Anthony Quinn als ungehobelten und rohen Macho wunderbar gespielt. Die Rolle der naiven Gelsomina wird ebenfalls sehr überzeugend von Fellinis Ehefrau Giulietta Masina verkörpert. Mir persönlich hat die Stimmung des Films sehr gefallen: Zwischen Vagabunden, Landstreichern und Zirkus-Akteuren wird eine fröhlich-freie Atmosphäre erzeugt, die besonders zum Ende des Films oft in ihr Gegenteil umschlägt. Dieser Kontrast zwischen dem völlig freien Schaustellerleben und den damit verbundenen sehr engen menschlichen Beziehungen kommt in "Das Lied der Straße" gut zur Geltung. Ebenfalls positiv überrascht war ich von der für die damalige Zeit kontroverse Darstellung der Gewalt im Film, die nie aufgesetzt oder übertrieben wirkt, sondern immer nachvollziehbar und spannend inszeniert ist. Leider hat der Zahn der Zeit stark an der Kamera und vor allem an den Sound-Effekten genagt. So kriegt das mittlerweile 60 Jahre alte Melodrama aus Italien gute 8 von 10 Punkten.
#236 - Das Schloss im Himmel
1986 erschuf Hayao Miyazaki diesen Anime-Klassiker nach seinem eigenen Drehbuch. "Das Schloss im Himmel" handelt von Cheeta, einem Waisen-Mädchen aus den Bergen. Ihr gehört ein geheimnisvoller Edelstein, hinter dem auch die Regierung her ist. Sie entführen Cheeta auf ein Luftschiff, welches von Piraten angegriffen wird, die ebenfalls dem Edelstein hinterherjagen. Bei einer Verfolgungsjagd auf dem Schiff fällt sie vom Bord in die Tiefe hinab. Wie durch ein Wunder lässt der Edelstein sie aber seicht zur Erde hinab schweben, direkt in die Arme des jungen Pazu, ebenfalls Waise. Die beiden fliehen zusammen vor der Regierung und den Piraten, und fangen dabei an zu hinterfragen, was es mit dem Stein auf sich hat. So erzählt Miyazaki eine wunderschön inszenierte Geschichte, die unter anderem die Frage stellt, wie der Mensch mit der ihn umgebenden Natur umgehen soll. Er zeichnet damit ein Spiegelbild der japanischen Gesellschaft der 80er Jahre, die sich nach dem extrem schnellen Fortschritt der Industrie nach dem 2. Weltkrieg vor genau diese Frage gestellt sah. Neben dieser eindringlich dargestellten Fragestellung gefiel mir außerdem die wunderschönen Zeichnungen von Miyazaki, die von der sehr pointiert eingesetzten Musik exzellent unterstrichen werden. Verantwortlich für diese ist Joe Hisaishi, der unter anderem auch den Soundtrack für "Prinzessin Mononoke" komponierte. Da "Das Schloss im Himmel" der erste Anime-Film ist, den ich gesehen habe, ist außerdem zu erwähnen, dass ich vom Kontrast zwischen den kindlichen Zeichnungen und der sehr erwachsenen Handlung fasziniert bin. Grade der kindliche Blick auf die großen Fragen unseres Lebens wirft oft überraschend klare und einfache Antworten auf. So bekommt der Anime aus Miyazakis Feder sehr gute 9 von 10 Punkten von mir.
Das war es schon wieder mit der dritten Ausgabe der IMDb-Week. Welche der 5 Filme habt ihr bereits gesehen, und wie fandet ihr sie? Stimmt ihr mit meiner subjektiven Meinung überein oder ergeben sich Differenzen? Ich freue mich auf eine nette Diskussion.
Ab sofort gibt es hier eine Favoriten-Liste mit allen bisher behandelten Filmen der IMDb-Week.
Für die fleißigen Filmegucker unter euch hier die Plätze 235 bis 231, die in der nächsten Ausgabe der IMDb-Week besprochen werden: Wer hat Angst vor Virginia Woolf, Fluch der Karibik, Für eine Handvoll Dollar, Die Truman Show und Barry Lyndon. Viel Spaß beim Film!