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IMDb-Week Teil 7 - Film & TV-Blog

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IMDb-Week Teil 7
Die 250 besten Filme aller Zeiten

(Image)Die IMDb-Week geht in die siebte Runde und so besprechen wir dieses Mal die Plätze 220 bis 216 der IMDb Top 250. Bei diesen Plätzen handelt es sich wieder einmal um eine bunte Mischung. Wir haben beispielsweise den 5 Stunden langen Hollywood-Epos "Gangs of Wasseypur", den Klassiker "Berüchtigt" von Mastermind Hitchcock , aber auch den letzten Teil der Harry Potter Reihe vor uns.


#220 - Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 2
(Image)Der letzte Teil der Harry Potter Saga kam 2011 weltweit in die Kinos und entspringt der Feder des Regisseurs David Yates. Das Fantasy-Adventure "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2" handelt von der Suche nach den letzten Heiligtümern des Todes, um die Welt vor dem dunklen Lord Voldemort zu bewahren. Die 3 Hauptcharaktere Harry, Hermine und Ron wissen allerdings nicht, wo sich diese befinden, und geraten so in die Gefahr, selber zum Opfer im letzten Kampf zwischen Gut & Böse zu werden. Ich befand mich vor dem Anschauen dieses Films in einer ungewöhnlichen Situation: Ich hatte bis dato nur den ersten Harry Potter gesehen. Damit ich aber alles gut verstehe und den Film nicht zu unrecht verwirrend finde, habe ich mir vorher die gesamte Handlung durchgelesen und mir einen Freund als Unterstützung zur Seite gestellt. Das Ergebnis: eine Überraschung. Obwohl mir die Prämisse der Harry Potter Reihe absolut nicht zusagt und ich generell eher wenig mit Fantasy- bzw. Mystery-Streifen anfangen kann, hat mir dieser Film gut gefallen. Der meiner Meinung nach größte Pluspunkt am letzten Harry Potter Film ist die grandiose Inszenierung des epischen Endkampfes zwischen Gut & Böse. Die wunderbaren Landschaftsaufnahmen in der Totale aber auch die langen Kamerafahrten rund um das halb zerstörte Hogwards haben mich immer wieder an die Inszenierung der "Herr der Ringe"-Trilogie erinnert. So wurde der rund 2 Stunden lange Film völlig zu Recht unter anderem für den Oscar in der Kategorie "Bestes Szenenbild" nominiert. Die Handlung wird spannend erzählt und man merkt, selbst wenn man kein Harry Potter Fan ist, dass sich die gesamte Handlung aller 8 Filme auf das große Finale zuspitzt. Neben der Inszenierung hat mir die Musik von Komponist Alexandre Desplat gefallen, der unter anderem auch für den Soundtrack zu "The King's Speech" (IMDb-Week Teil 6) verantwortlich ist. Die schauspielerische Leistung ist ebenfalls solide, vor allem hat mir Maggie Smith als Professorin McGonagall imponiert. Alles in allem bekommt der Film gute 8 von 10 Punkten von mir.


#219 - Gangs of Wasseypur (Teil 1 & 2)
(Image)Das Genre der Bollywood-Filme hat grade hier in Europa eine verschwindend geringe Fangruppe. So war der fast 5,5 Stunden lange Zweiteiler "Gangs of Wasseypur" der erste indische Film, den ich gesehen habe. Der zugegeben sehr lange Film erzählt eine in Wasseypur angesiedelten Geschichte, die sich über 60 Jahre erstreckt. Sie handelt vom Gangsterboss Shahid Khan, der zu Anfang des Films Güterzüge der Briten überfällt um sich zu bereichern. Das ist allerdings nur der Anfang des Anfangs des über 5 Stunden langen Epos. Und dieses besonderes Herausstellungsmerkmal ist leider auch einer der wenigen Kritikpunkte, die ich an "Gangs of Wasseypur" habe. Die Handlung wird über einige Generationen erzählt, und wirkt so an manchen Stellen etwas in die Länge gezogen. Eine Laufzeit um die 3 bis 4 Stunden hätte meiner Meinung nach auch gereicht. Abgesehen davon ist die Regiearbeit von Anurag Kashyap ein wahres Meisterwerk. Die indische Stadt Wasseypur wird wunderschön, aber auch abschreckend und abstoßend dargestellt. Die Charaktere sind allesamt durchdacht und hervorragend gestaltet, die sehr offene Gewaltdarstellung geht oft mit einem gewissen Humor einher. Einige Kritiker betiteln Kashyap deshalb als Tarantino Indiens - nicht ganz zu unrecht. So gibt es einen 14 jährigen Charakter, der zu jeder Tages- und Nachtzeit eine scharfe Rasierklinge im Mund trägt. Die Musik des Films ist stellenweise grandios und unterstützt die Stimmung des Films ungemein, während einige Stücke leider auch einiges an Stimmung rausnehmen. Oft sind dies Stücke, die etwas das Bollywood-Klischee ankratzen. Ansonsten haben die Filmemacher aber auf die typischen Bollywood-Szenen verzichtet. "Gangs of Wasseypur" kriegt von mir leider nur 8 von 10 möglichen Punkten, da er aufgrund seiner monumentalen Länge wirklich etwas anstrengend für mich war.


#218 - Berüchtigt
(Image)Einer der absoluten Klassiker des Films ist der kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges erschienene Kriminalfilm "Berüchtigt" von Mastermind Alfred Hitchcock. Er handelt von der Tochter des früheren Nazi-Spions Huberman, der als Kriegsverbrecher schuldig gesprochen wird - der jungen Alicia. Diese wird vom amerikanischen Geheimdienst angeheuert, um nach Rio de Janeiro geflohene Nazis auszuspionieren. Dabei macht ihr aber die Liebe zu ihrem neuen Kollegen Devlin einen Strich durch die Rechnung. Von diesem Filmklassiker habe ich mir so einiges erhofft. Er war zudem der erste Film von Mastermind Hitchcock, den ich mir angesehen habe. Leider muss ich euch an dieser Stelle mitteilen, dass ich von "Berüchtigt" herbe enttäuscht worden bin. Der Film ist bei Kritikern vor allem dafür bekannt, dass er mit seiner Einfachheit eine große Wirkung erzielt. Leider blieb diese Wirkung bei mir aus. Weder die Dialoge, die Musik, noch die Geschichte an sich konnten mich in ihren Bann ziehen. Die schauspielerische Leistung von Ingrid Bergman und Cary Grant sind dabei aber nicht zu unterschätzen. Ein interessanter Fakt über "Berüchtigt" ist, dass die 1952 in Deutschland erschienene Erstfassung des Films für die unter Kriegseindrücken stehende deutsche Bevölkerung umgeschrieben werden musste. Aus den Nazi-Spionen wurden Rauschgiftschmuggler. So ist es auch zu erklären, dass der Film hierzulande zunächst "Weisses Gift" hieß. Erst 1969 wurde der Film neu synchronisiert. Das ändert aber leider auch nichts daran, dass ich "Berüchtigt" eher wenig positives abgewinnen kann. Aufgrund seiner guten Schauspieler und einigen schönen Kamerafahrten bekommt er aber dennoch 5 von 10 möglichen Punkten.


#217 - Fanny und Alexander
(Image)Die schwedisch-französisch-deutsche Co-Produktion namens "Fanny und Alexander" entstand im Jahre 1982 unter Regisseur-Legende Ingmar Bergman. Das Drama handelt von der großbürgerlichen Familie der Ekdahls, dessen Oberhaupt die alte Dame Helena Ekdahl ist. Einer ihrer drei Söhne stirbt überraschend und hinterlässt so die junge Witwe Emilie. Diese tröstet sich nach dem Tod ihres Ehegatten mit dem Bischof Vergérus, den sie daraufhin auch heiratet. Die zwei titelgebenden Kinder Fanny und Alexander sind mit der Entscheidung ihrer Mutter Emilie allerdings nicht einverstanden. Nichtsdestotrotz ziehen alle drei gemeinsam zu ihrem neuen Familienoberhaupt Vergérus, nichts ahnend, dass seine strenge Hand in Familie und Ehe zum Albtraum werden wird. Für das Erzählen dieses Familiendramas lässt sich "Fanny und Alexander" in der von mir gesehenen TV-Fassung ganze 5,5 Stunden Zeit. Dabei ist die Handlung aber nicht gleichmäßig auf die Laufzeit verteilt, sondern siedelt sich zum großen Teil in den letzten 2 Stunden des Dramas an. Das bereitete mir vor allem in den ersten Stunden des Films gehörige Langeweile. Wenn die Geschichte aber allmählich ihren Lauf nimmt, ziehen die wunderbaren Kostüme, die passende Filmmusik und die wunderbar eingesetzte Kamera den Zuschauer in das Schweden des frühen 20. Jahrhunderts. Die schauspielerische Leistung der erwachsenen aber vor allem auch der sehr jungen Schauspieler ist dabei nicht zu unterschätzen und verleiht dem Film eine intensive Wirkung. Fragen von Familienzusammenhalt, Rolle der Frau und Erziehungsmethoden werden in "Fanny und Alexander" auf teils drastische Weise in den Vordergrund gerückt. Leider trübt die wirklich viel zu lange Laufzeit des Films meinen Eindruck so stark, dass ich dem Drama nur 7 von 10 Punkten gebe. Für Interessierte sei angemerkt, dass eine nur 3 Stunden lange Kino-Version des Films existiert.


#216 - Und täglich grüßt das Murmeltier
(Image)Die Komödie "Und täglich grüßt das Murmeltier" von Regisseur Harold Ramis aus dem Jahre 1993 handelt von Wetteransager Phil, gespielt von niemand Geringerem als Bill Murray. Dieser ist mürrisch und hat augenscheinlich keine Freude mehr an seinem Leben geschweige denn an seinem Beruf. So kommt es ihm sehr ungelegen, dass er von seinem Arbeitgeber zum wiederholten Male in die Kleinstadt Punxsutawney zum "Groundhog Day" geschickt wird, um von dort aus die jährliche Wettervorhersage des Murmeltiers "Phil" zu verfolgen. Zu allem Übel muss Phil diesen Tag nicht nur einmal durchleben - sondern für immer und ewig. Er hängt in einer Zeitschleife fest, durchlebt jeden Tag ein und denselben Tag mit denselben Menschen, denselben Ereignissen und denselben Gesprächen. Allein die Vorstellung von solch einer Zeitschleife hat mich auf die Seite von "Und täglich grüßt das Murmeltier" gezogen. Die Vorstellung, einen Tag zu perfektionieren, weil man genau weiß als nächstes passiert, oder einfach wortwörtlich ohne einen "Morgen" in den Tag hineinzuleben fasziniert mich ungemein. Diese Aspekte einer Zeitschleife werden im Film gezeigt und humoristisch ausgekostet. Bill Murray spielt seine Rolle als mürrischen Wetteransager wie gewohnt grandios an der Seite der weiblichen Hauptdarstellerin Andie MacDowell. Sein Timing und seine Mimik lassen einen auch über den ein oder anderen nicht perfekt geschriebenen Gag hinwegsehen. Leider ist die obligatorische Liebesgeschichte des Films meiner Meinung nach an einigen Stellen ein wenig zu kitschig dargestellt. So bekommt der Film vor allem in seiner zweiten Hälfte eher den Anschein eines modern dargestellten Märchens. Die mal schwungvolle, in den richtigen Szenen auch mal deprimierend dröge Filmmusik hat diesen für mich negativen Eindruck aber wettgemacht. Verantwortlich für den Soundtrack der Komödie ist Komponist George Fenton, der unter anderem auch die Filmmusik vom Meisterwerk "Gandhi" zuständig war. Alles in allem ist "Und täglich grüßt das Murmeltier" eine gelungene Filmkomödie und bekommt von mir gute 8 von 10 möglichen Punkten.


An dieser Stelle heißt es wieder einmal: Das war es für dieses Mal von der IMDb-Week!
Welche der in dieser Ausgabe besprochenen Filme habt ihr bereits gesehen oder wollt euch vielleicht aufgrund meiner Rezension noch anschauen? Mit welcher Kritik stimmt ihr über ein, mit welcher widerrum nicht? Ich freue mich auf eine interessante Diskussion in den Kommentaren!

Wie immer findet ihr hier die Liste aller bisher von mir resenzierten Filme der IMDb-Top 250.

Hier die Plätze 215 bis 211, die in der nächsten Ausgabe der IMDb-Week behandelt werden: Terminator, 12 Uhr mittags, Lagaan - Es war einmal in Indien, Before Sunrise, Der weiße Hai. Viel Spaß beim Film!

Lenn
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Lenn
15. Juli 2015, 21:31 Uhr
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