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.. PROUDLY PRESENTS ..
History - Krieg und Frieden
Napoleons Ende in Russland
.. RELEASE DETAiLS ..
RELEASE DATE.........................: 07.01.2008
AiRDATE..............................: 06.01.2008
SOURCE...............................: dTV
RELEASE TYPE.........................: XviD
AUDiO...........DE...................: MP3 128VBR
CODEC/PASSES.........................: XviD 2 passes
SiZE.................................: 1/2 CD
LENGTH...............................: 39 minutes
iMDB.................................: none
DiRECTOR.............................: dunno
GENRE................................: Doku
RELEASE iNFOS/NOTES ..
.. PLOT N CAST ..
Napoleons Angriff auf Russland 1812 war der bis dahin groesste
Feldzug der Geschichte. Fuer Napoleon war er der Anfang vom
Ende. Von mehr als 450.000 Soldaten kehrten nur 200.000
zurueck. Ein in Litauen gefundenes Massengrab liefert neue
Beweise fuer die humanitaere Tragoedie, in der Napoleons
Russlandfeldzug endete.
Als Bauarbeiter Ende 2001 beim Bau eines Neubauviertels in
Litauens Hauptstadt Vilnius auf die Knochen von 3000 Maennern
und Frauen stossen, glaubt man zunaechst die Opfer von
Nazigraeueln oder der sowjetischen Besatzer gefunden zu haben.
Doch Uniformknoepfe, die man in der Grube findet, bringen es
ans Licht: Die meisten der Toten waren Soldaten Napoleons. Aber
woran sind sie gestorben? Eine grosse Schlacht bei Vilnius gab
es nicht.
Zum Verlauf und zu den Hintergruenden von Napoleons
Russlandfeldzug ist schon viel geschrieben worden. Doch das
Massengrab in Litauen lieferte der Forschung eine neue Quelle,
die von Historikern, Archaeologen und Naturwissenschaftlern in
monatelanger Arbeit ausgewertet wurde. ZDF-History
rekonstruiert aufgrund der neuen Ergebnisse die letzten Wochen
der Grand Arm e in Russland - den verlustreichsten Rueckzug der
Militaergeschichte, dem auch mehr als 20.000 Deutsche und
Oesterreicher zum Opfer fielen.
Als Napoleon im Juni 1812 mit einer riesigen Armee von mehr als
450.000 Mann nach Russland aufbricht, glaubt er an einen
schnellen Sieg. Doch in Moskau wird der Feldzug zum
Geduldspiel. Zar Alexander verweigert die Kapitulation,
Napoleon tobt. Als der Winter naht, entschliesst er sich zum
Rueckzug. Von der Grossen Armee sind nur noch wenige Mann
uebrig. Der Rest ist laengst in die Heimat zurueckgekehrt,
desertiert, verwundet oder gestorben.
Der Rueckweg im Sueden ist von russischen Linien verbaut,
Napoleon entscheidet trotz des nahenden Winters, die Route im
Norden zu waehlen. Derselbe Weg, den seine Truppen auch
gekommen sind, zurueck ueber Vilnius, wo sie sechs Monate zuvor
ihr Hauptquartier errichtet hatten. Dem Tross haben sich
mittlerweile zahlreiche Fluechtlinge, darunter Haendler und
franzoesische Theaterleute, angeschlossen. Frauen sind auch
darunter: Ehefrauen der Soldaten, Marketenderinnen,
Prostituierte.
Als Pathologen der Universitaet Vilnius Knochenfunde aus dem
Massengrab analysieren, finden sie entsprechend viele weibliche
Skelette. Von 930 Toten laesst sich das Geschlecht eindeutig
nachweisen: 27 sind Frauen. Ueberraschend viele Knochen stammen
von sehr jungen Soldaten: Kindersoldaten. Von mehr als 300
genau untersuchten Skeletten sind mehr als zehn Prozent juenger
als 20. Die juengsten von Napoleons Soldaten starben noch vor
ihrem 15. Geburtstag.
Die Forscher finden bereits verheilende Brueche an den Gebeinen
im Grab, auch schwere Deformierungen an Wirbelsaeulen und
Gelenken. Ihre Schlussfolgerung: Der Rueckzug war das
Beschwerlichste, was diese Maenner und Frauen je durchgemacht
haben. Teils schwer verletzt marschierten sie in ihr Schicksal.
Unterwegs wurden sie von Kosaken attackiert, aber an
Verwundungen und Strapazen allein sind sie nicht gestorben. Die
Uniformknoepfe aus dem Grab weisen darauf hin, dass einfache
Infanteriesoldaten ebenso dahingerafft wurden wie Elitesoldaten
der kaiserlichen Garde. Starben sie vielleicht an einer Seuche?
Pathologen der Universitaet Marseille suchten vergeblich nach
Krankheitszeichen, zum Beispiel fuer die damals so gefuerchtete
Tuberkulose. Als sie Zahnproben auf Typhus untersuchen, stossen
sie auf ein ganz anderes Problem: Unterernaehrung. Wie sehr die
Maenner und Frauen hungerten, zeigen auch Untersuchungen im
Erdreich der Baugrube: Zuletzt assen die Menschen sogar
Insekten. Napoleons Armee war auf einen langen Feldzug, noch
dazu im Winter, nicht eingestellt, die Staedte entlang der
Route waren bereits auf dem Hinweg gepluendert worden. Am Ende
war die Grande Arm e ein Tross von hungernden Krueppeln.
Hunger allein aber hat die Menschen nicht getoetet. Die
Exhumierung zeigt schliesslich, was auch die Zaehesten das
Leben kostete: In gekruemmter Haltung oder in sitzender
Position liegen die Skelette im Boden. Es ist die typische
Haltung von Erfrierenden. "Was bis jetzt der Mangel an
Lebensmitteln und Strapazen aller Art und die rueckgaengige
Bewegung selbst nicht hatten bewirken koennen, tat jetzt der
russische Winter", schreibt Christian Wilhelm von Faber du Faur
in sein Tagebuch, ein Artillerieoffizier aus Wuerttemberg,
damals Soldat in Napoleons Armee. Seine Notizen und Zeichnungen
gehoeren zu den wichtigsten Quellen zum Russlandfeldzug.
Selbstbildnis von Christian Wilhelm von Faber du Faur.
200 Jahre spaeter bestaetigen die Ausgrabungen du Faurs
Bericht. Die 3000 Opfer von Vilnius erfroren, sie starben in
einem der bittersten Winter des 19. Jahrhunderts. Klimadaten
zeigen, dass Vulkanasche im Jahr 1812 die Sonneneinstrahlung
vermindert hatte. Am 6. Dezember fiel die Temperatur in Vilnius
auf fast minus 40 Grad Celsius. Waehrend sich die Bewohner in
ihren Haeusern verbarrikadierten, starben draussen die
Invasoren. Spaeter wurden sie achtlos verscharrt. 3000 Menschen
fanden ihr Ende in den Graeben, die die Soldaten sechs Monate
zuvor fuer ihren Stuetzpunkt ausgehoben hatten. "Die Kaelte
toetete die Armee", sagt Donald Horward, Historiker an der
Florida State Universitaet, "aber die eigentlichen Ursachen
waren die fehlende Logistik und die ganze Strategie."
Als seine Maenner erfrieren, ist Napoleon selbst schon auf dem
Weg nach Hause. Zurueck in Paris schreibt er: "Meine Armee hat
einige Verluste erlitten, vor allem durch die Unbilden des
Winters." Der Bericht des Kaisers, es habe nur "einige
Verluste" aufgrund der Kaelte gegeben, ist purer Zynismus.
Tatsaechlich war das Wetter nur der letzte, toedliche Faktor in
einem voellig gescheiterten Feldzug.
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