Die Fernsehserie „Ferdinand von Schirach: Glauben“ stellt einen Justizskandal der 1990er Jahre in den Mittelpunkt, bei dem in Worms zahlreiche Frauen und Männer wegen Kindesmissbrauchs angeklagt sind: In der Provinzstadt Ottern untersucht ein Kinderarzt ein Mädchen und stellt Vergewaltigungsspuren fest. Es scheint sich hier nicht um einen Einzelfall zu handeln – vielmehr wurden offenbar systematisch Kinder in einem Pornografie-Ring brutal missbraucht und misshandelt. Staatanwalt Cordelis (
Sebastian Urzendowsky) erhebt Anklage gegen 26 Personen. Einer der Angeklagten wird vor Gericht von dem Strafverteidiger Richard Schlesinger (
Peter Kurth) vertreten, der unter Spielsucht leidet. Die Anklage stützt sich bei dem Verfahren insbesondere auf über 300 Interviews, die Sozialpädagogin Ina Reuth (
Katharina M. Schubert) mit den Kindern führte. Doch bald gibt es immer größere Fragezeichen hinter der suggestiven Interviewmethode und hinter den vermeintlichen Taten an sich. Schlesinger beginnt einen Kampf gegen fehlerhafte Vorverurteilungen und gegen Prozesse im Justizapparat, die einen Skandal riesigen Ausmaßes ermöglicht haben.
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