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Frankreich
Das (un-)bekannte Land

(Image)Franzosen essen Frösche und andere merkwürdige Dinge, laufen stets mit einem Baguette unterm Arm durch die Gegend und sind völlig zu Unrecht enorm stolz darauf, eben genau aus diesem Land zu kommen.
Dieses Bild fand ich in meinem Kopf, bis ich kürzlich einige Wochen in Frankreich verbringen durfte. Mein Fazit nehme ich vorweg: Ich bin neidisch! Doch lest selbst, was der Grund dafür ist.

Paris ist ein Stadt, die man eigentlich gar nicht mit Worten beschreiben kann. Klar fallen einem sofort der Eiffelturm, das Louvre, Notre Dame und der Triumphbogen ein. Letzteren möchte ich besonders hervorheben. Zwölf breite Straßen nehmen hier ihren Anfang und sind sternförmig um den Bogen angeordnet. Sie sind so breit, so begrünt! Ich habe das Gefühl, dass die Größe der Straßen zur Größe der Stadt passt. Vielleicht auch deshalb fühle ich mich nicht eingeengt, in einer Großstadt voller Menschen und Verkehr, im Gegenteil: Der Fußweg ist so breit, dass ohne Probleme 5 Menschen nebeneinander gehen könnten, er ist oft noch durch Bäume von der Straße abgetrennt, sodass auch die Autos keineswegs stören. Die ganze Stadt wirkt so erhaben, der Wohlstand des ganzen Landes scheint sich hier wiederzuspiegeln.
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Ich hatte das Glück, etwa 2000 km auf den Straßen Frankreichs zurücklegen zu dürfen. Dabei habe ich die Autobahn (kostenpflichtig und Höchstgeschwindigkeit 130 km/h) und die nationalen Schnellstraßen (Höchstgeschwindigkeit 110 km/h) gemieden. Stattdessen bin ich auf das Pendant zu unseren Bundesstraßen ausgewichen, um die Landschaft und die Fahrt besser genießen zu können. Hier darf man immerhin noch 90 km/h fahren, und mal ehrlich: Den wirklich großen Unterschied zwischen 90 und 110 sehe ich nicht. Nun zum Neidfaktor: Ich habe bis zu 20 km lange Streckenabschnitte auf nagelneuen Straßen zurückgelegt. Schlaglöcher? Risse im Asphalt? Fehlanzeige! Auf geschätzt 1200 der 2000 km konnte ich die vorgemalten Striche sehen, die zur Orientierung beim Auftragen der endgültigen Markierung dienen. Deutsche Straßen sind nichts dagegen! Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals so viele Straßen in tadellosem Zustand gesehen zu haben. Zugegebenermaßen habe ich die ganze Fahrt über darauf gewartet, endlich einmal eine Baustelle zu passieren. Die neuen Straßen müssen doch irgendwie entstehen! Aber nein: Es kam keine. Aus Deutschland kenne ich Baustellen, die bei Abschnitten von 10 km für mindestens ein halbes Jahr für Verstimmung sorgen und bisher habe ich keine Erklärung für dieses baustellenfreie Frankreich gefunden.
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Zu guter Letzt darf die französische Nahrungsaufnahme nicht unerwähnt bleiben. Ich habe mich bisher immer köstlich darüber amüsiert, dass den Franzosen ihr Baguette so heilig ist. Damit ist nun Schluss. Denn eine Mahlzeit wird dort nicht etwas nur als Nahrungsaufnahme, sondern als regelrechte Zeremonie gesehen. Dabei läuft es in der Regel folgendermaßen ab:
Zunächst wird ein "Quiche" serviert, bevor die Hauptmahlzeit genossen wird, dann folgt eine Käseplatte mit Baguette oder anderem Brot, bevor mit einem Dessert (es darf hier dann tatsächlich auch mal der handelsübliche Joghurt sein) das Ende der Mahlzeit eingeläutet wird. Dass der obligatorische Wein bei dem ganzen Schmaus nicht fehlen darf, muss ich wohl nur der Vollständigkeit halber erwähnen.
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Ich bin sehr gespannt auf eure Kommentare. Habt ihr ähnliche oder vielleicht völlig gegensätzliche Erfahrungen gemacht?

Lighthousekeeper
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Lighthousekeeper
20. Okt. 2011, 18:28 Uhr
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