Jung & schön - Rezension - xREL.v3 - Release & NFO Source #1

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Rezensionen

Jung & schön

6800ultra

User 5. Dez. 2013, 20:10 Uhr

Gut gespieltes französisches Drama

Vorwort:
Da mir gestern ziemlich langweilig war, habe ich mich mal wieder dazu entschieden ins Kino zu gehen. Eigentlich wollte ich mir "Don Jon" ansehen, hab dann aber beide Filme hintereinander gesehen

Die Geschichte
"Jung & schön" ist ein Drama um die junge, hübsche Isabelle (Marine Vacth), die kurz vor ihrem 17. Geburtstag das erste Mal mit einem Jungen schläft und sich dazu entscheidet sich mit jungen 17 Jahren zu prostituieren.

Nach einer kurzen Einleitungsszene fängt alles damit an, dass Isabelle an einem wunderschönen Abend am Strand zusammen mit ihrem deutschen Freund Felix (Lucas Prisor) kurz vor ihrem 17. Geburtstag ihre Unschuld verliert.
Allerdings lässt Isabelle ihr erstes Mal total kalt. Schnell erkennt sie die Möglichkeiten, die ihr ihr schöner Körper bietet und sie fängt nach Beginn des neuen Schuljahres an, sich nachmittags zu prostituieren.
Ohne das ihre Eltern davon wissen, verabredet Isabelle sich über ein Online-Portal mit Männern, die größtenteils viel älter als sie sind.
Viele der Männer behandeln sie wie ein Stück Fleisch. Ein Freier allerdings, Georges (Johan Leysen) behandelt sie vergleichsweise gut, weshalb sie sich über die Zeit hin mehrmals mit ihm trifft. Natürlich immer rein geschäftlich, zum Preis von 300€ pro Treffen.
Alles geht über eine Zeitlang sehr gut, doch als es einen Unfall mit ihrem "Stammfreier" Georges gibt und die Polizei mit involviert wird, fliegt alles auf...

Meine Bewertung:
"Jung & schön" ist ein französisches Drama von Regisseur François Ozon (u.a. Swimming Pool (2003), 8 Frauen (2002), In ihrem Haus (2012)).
Wie man es von vielen französischen Filmen kennt, sieht man ab und zu etwas Haut. So sieht man die Hauptdarstellerin Marine Vacth bereits nach ca. 1 Minute nach dem der Film begonnen hat, wie sie sich am Strand das Bikini-Oberteil auszieht. Auch in den späteren Sex-Szenen gibt es Momente, wo man Marine Vacth teilweise komplett Nackt bzw. Oberkörperfrei sieht. Diese Szenen sind von Regisseur aber sehr gut in Szene gesetzt und wirken zu keiner Zeit "billig".
Der Film ist in 4 Kapitel gegliedert (Sommer, Herbst, Winter, Frühling). Durch Einblendungen werden dem Zuschauer die Kapitelsprünge auch angezeigt.
Schauspielerisch fand ich den Film erste Klasse. Es gab tolle Leistungen von der Hauptdarstellerin Marine Vacth, die vor allem in der zweiten Hälfte des Filmes sehr dramatisch werden. Aber auch ihre Mutter und ihr Stiefvater spielen ihre Rollen sehr überzeugend. Außerdem gibt es gegen Ende eine toll gespielte Nebenrolle, verkörpert von Charlotte Rampling, die einigen wohl als Dr. Evelyn Vogel aus der US-Serie "Dexter" bekannt sein dürfte.

Mein Fazit:
Alles in allem ein sehr gelungenes Drama, das sich gekonnt mit dem Thema der Prostitution auseinander setzt und mit tollen schauspielerischen Leistungen glänzen kann.

Meine Bewertung: 8/10

Weiteres zum Film

Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=ufTfeM2OuFI
IMDb: www.imdb.com/title/tt2752200/

LG
euer 6800ultra
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Meine letzte Rezension: Carrie (2013)

11 von 11 Benutzern fanden diese Rezension hilfreich.

# 1 Kommentare

k_iller_1

User 24. Apr. 2014, 15:34 Uhr

Freiwillige Prostitution als weiterreichende Selbstverwirklichung

Isabelle (17 Jahre) schlägt den Weg der Prostitution ein, als sie auf ein Angebot eines älteren Mannes, der sie nach der Schule angesprochen hat, einging. Für mich selber ist dieser Schritt und die grundlegende Motivation schwer vorzustellen. Und genau deswegen war ich im vornherein sehr gespannt, wie der Film "Jung und Schön" (frz.: Jeune & Jolie) Einblick in diese Situation gibt.

Die schauspielerische Leistung von Isabelle (Marine Vacth) ist sehr gut. Jedoch war mir der Charakter von Anfang an sehr fremd: Isabelle lacht fast nie und strahlt eine permanente Kälte aus, die schwer einzuschätzen ist. Die zwei Beziehungen, die sie während dem Film führt, sind völlig emotionslos. Fast als hätte jemand Isabelle dazu gezwungen.

Am Ende des Films war ich aber ein bisschen über die inhaltliche Darbietung enttäuscht. Lediglich bei einem kurzen Gespräch beim Psychologen erfährt man warum Isabelle sich scheinbar selbst prostituiert. Andere Dinge finde ich persönlich aber auch seltsam: Geld spielt immer eine wichtige Rolle für Isabelle, aber sie macht nichts außer es in ihren Kleiderschrank zu legen. Auch wenn sie privat gute finanzielle Unterstützung bekommt, müsste sie meiner Meinung nach das Geld ausgeben, um auf sich Stolz sein zu können. Klar, die ersten paar hundert Euro legt man zur Seite. Aber danach denkt man auch nach, was man mit dem Geld machen kann. Geld allein macht nicht glücklich.

Es kommt auch nicht klar rüber, warum Isabelle so emotionslos ist. Wieso kann sie sich in niemanden verlieben? Warum sitzt sie den ganzen Tag daheim und lernt? Klar, es wird wie immer wenn es um Probleme geht, die Familie mit Scheidung etc. angesprochen. Aber gibt es vielleicht doch mehr, als das Geld und den Sex? Isabelle spricht davon, dass sie es während dem Treffen komisch fand bei ersten Mal, es ihr danach aber gefiel. Die Gründe warum sie keinen Freund dafür hat, ist nicht klar zu erschließen.

Ich denke, das Thema wurde zu kurz angeschnitten. Es gibt so viele Geschichten, wann und warum Menschen sich prostituieren lassen haben. Die meisten haben leider mehr Inhalt, als der ganze Film. Zuletzt finde ich die Filmmusik nicht sehr emotional, vielleicht absichtlich.

4 von 4 Benutzern fanden diese Rezension hilfreich.

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