Im frühen 15. Jahrhundert empfindet die schöne Bürgerstochter Rita Lotti aus Cascia innige Abneigung gegen die Gewalt auf den Straßen, wo sich die vorwiegend männlichen Vertreter diverser Familienclans ohne Respekt vor dem Gesetz blutige Scharmützel liefern. Trotzdem heiratet Rita ein solches Prachtexemplar und führt es auf den Pfad der Tugend. Doch dann wird ihr Mann ermordet, weil ihm nun alte Freunde nicht mehr trauen. Rita aber verbietet ihren Söhnen jede Rache und zweifelt auch dann nicht an Gottes Gnade, als eine Krankheit beide dahin rafft.
Die 1900 heilig gesprochene Rita von Cascia gilt als volkstümlichste unter den italienischen Heiligen, weshalb es dem italienischen Fernsehen gefiel, ihr Schicksal und Wirken in dieser hübsch ausgestatteten, gut dreistündigen TV-Miniserie zu würdigen. Die mit Kreuzzügen natürlich rein gar nichts zu tun hat. Amerikanisch-evangelikale Filmemacher mögen sich ein Beispiel nehmen an der künstlerischen und inhaltlichen Integrität der katholischen Konkurrenz, denn auch ein Atheist kann diese lebensnah rekonstruierte Geschichtsstunde spannend und anrührend finden.
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